Donnerstag, 22. August 2013

Das Schicksal ist ein mieser Verräter



Autor: John Green

Übersetzung: Sophie Zeitz

Originaltitel: The Fault In Our Stars

Taschenbuch: 288 Seiten

Verlag: Weltbild

Preis: 11,99€

Bewertung: 4 von 5 Tauben





"Krebsbücher sind doof", sagt Hazel zu Beginn der Geschichte. Doch genau das ist dieser Roman nicht. Vielmehr ist er eine intensive Reflexion über die großen Fragen des Lebens und Sterbens, ein verführerischer Liebesroman und eine zu Herzen gehende Komödie. Die 16-jährige Hazel spielt darin die Hauptrolle. Sie weiß, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt, weil sie Krebs hat. Aber sie will deshalb nicht bemitleidet werden. Lieber vermeidet sie Freundschaften. Bis sie in einer Selbsthilfegruppe auf Augustus trifft. Gus ist intelligent, witzig, umwerfend schlagfertig und er geht offensiv mit seinem Schicksal um: Selbst in düsteren Momenten bringt er die Gruppe zum Lachen. Trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit - Hazel und Gus verlieben sich ineinander. . .
"Ich schilderte Augustus die groben Umrisse meines Krebswunders: Mit dreizehn die Diagnose Schilddrüsenkrebs, Stadium IV. (Ich erzählte ihm nicht, dass die Diagnose genau drei Monate nach meiner ersten Periode kam. So in etwa: Herzlichen Glückwunsch ! Du bist eine Frau. Und jetzt stirb.)" S.27

Hazel ist ein so schlaues, aufgewecktes und liebevolles Mädchen, dass man nicht anders kann, als sie ins Herz zu schließen. Sie weiß, dass sie ihr Schicksal nicht ändern kann und so versucht sie immerhin das beste aus ihrer Situation zu machen und auch die kleinen Dinge des Lebens zu genießen aber vor allem die Momente, die sie mit Augustus verbringen kann. Auch er weiß, dass Krebs keine positiven Seiten mit sich bringt und der Krebs auch nur ums Überleben kämpft. Augustus ist ein sehr nachdenklicher Mensch. und am meisten fürchtet er sich davor, dass sich nach seinem Tod niemand an ihn erinnern wird.
Augustus: "...Es ist eine Metapher, verstehst du: Du steckst dir das tödliche Ding zwischen die Zähne, aber du gibst ihm nicht die Kraft zu töten." (S.25)
"Das ist das Problem mit dem Schmerz", sagte Augustus und sah mich an. "Er verlangt, gespürt zu werden." (S.62)

Die Dialoge zwischen den beiden sind sehr tiefgründig und manchmal glaubt man gar nicht, dass es sich hier um zwei Jugendliche handelt. Sie wissen, was auf sie zukommen wird, früher oder später, und dass es nichts bringt, das Thema in den Hintergrund zu schieben. Und auch wenn die Geschichte der beiden noch so traurig ist, habe ich sie größtenteils nur bewundert, da sie auf ihre ganz eigene Art und Weise versuchen mit ihrem Schicksal umzugehen und dabei einfach so viel Stärke zeigen. Und trotz der Krankheit haben sie ihren Humor nicht verloren und so weint man nicht nur mit ihnen, sondern muss vor allem mit ihnen lachen.

John Green hat uns eine sehr bewegende Geschichte gegeben, mit zwei so tollen Charakteren, die man nicht in jedem Buch findet. Ich kann es jedem empfehlen das Buch zu lesen, aber man sollte immer genug Taschentücher parat haben, denn es kommt überraschender als man denkt ! :( Trotzdem war es meines Erachtens nicht die Geschichte des Jahrhunderts. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch geschraubt, aber irgendwas hat mir einfach gefehlt.

Geschichte
Charaktere 
Schreibstil
Idee        

1 Kommentar:

  1. Es sagen wirklich einige, dass ihnen etwas gefehlt hat. Ich bin mit relativ hohen Erwartungen reingegangen, war aber trotzdem begeistert. Ich hab mich einfach in die Gespräche zwischen Hazel und Augustus verliebt, so tolle habe ich bisher in keinem Buch gelesen *.* Die Geschichte an sich ist nicht überragend, aber das, was aus ihr gemacht wurde...fand ich einfach so schön :) Das Buch habe ich zuerst auf Englisch gelesen und dann nochmal auf Deutsch :D Beide Male fand ich's einfach nur toll und mir hat es an nichts gemangelt, an einem Buch, über das Leben selbst und ein Mädchen mit Krebs, das sich verliebt :)

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